Cornelia Kurtz

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Bin ´60 geboren. Als ich sechs war, haben sich meine Eltern scheiden lassen. Und ich bin mit meinem Bruder beim Vater aufgewachsen. Und der hatte mehrere Frauen gehabt, denn hat er die zweite Frau geheiratet, da war alles noch okay. Und die Ehe hat auch nicht lange gehalten. Und wie er geschieden war, hat er mehrere Frauen so immer mal wieder gehabt. Und das hat mir natürlich nicht gepasst. Und ich bin denn immer abgehauen von zuhause und hab mich eigentlich bei meiner Mutter verdrückt. Und die war auch mittlerweile wieder verheiratet und der Mann hat mich vergewaltigt. Hat mich missbraucht und dann wollte ich natürlich auch nicht dahin gehen. Und Zuhause konnte ich das aber nicht erzählen und bin da trotzdem wieder abgehauen und denn habe ich immer Arschvoll gekriegt, wenn er, wenn ich wieder zugeführt wurde nach Hause. Da habe ich immer Senge gekriegt, bin wieder abgehauen. Auch im Winter. Und da habe ich mich einfach in den Gärten verkrochen, im Schnee geschlafen. Das war aber auf die Dauer nichts. Und dann habe ich gedacht, dann willste lieber wieder probieren, bei meiner Mutter hinzukommen. Bin ich da wieder hingegangen, wurde wieder missbraucht. Und eigentlich war ich froh, dass mein Vater mich wieder gefunden hat mit der Polizei. Und denn hat er gesagt: "So, du treibst dich rum und jetzt bringe ich dich zum Jugendamt und die werden dir erstmal beibringen, wie man wirklich lebt." Und dann hat er mich zum Jugendamt gebracht. Und wie alt waren Sie da? Da war ich mittlerweile schon grad sechzehn geworden. Und da war ich 10. Klasse. Das war im März, und da haben sie mir, hat er mich zum Jugendamt morgens gebracht: "So, nun können Sie machen mit ihr, was sie wollen.", hat er gesagt. Keine Verabschiedung, gar nichts. Na, und die haben mich denn reingebracht ins Auto und nach Bad Freienwalde gefahren. Und das war die Hölle. Also, wir sind ins Auto gestiegen, dann habe ich den Kopf nur runtergemacht und habe geweint, hab geweint. Und denn sind wir angekommen, und da ging erstmal das Tor auf. So ein großes, graues Tor, das ging auf wie so ein, na, wie im Knast so, Auto rein, Tor wieder zu, hochgebracht, rein in die Küche. Da kam man wohl zuerst in die Küche rein. Musste ich warten, dann wurde ich da abgegeben. Na, und denn kam ein Erzieher und hat mich erstmal mitgenommen. Musste ich erstmal eine Stunde im Raum sitzen, weil wohl die anderen Kinder in der Schule waren, die hatten Schule. Und ein paar waren, die nicht zur Schule gegangen sind. Und die haben mir denn so, hab ich so ein bisschen erzählt, und da wurde mir schon klargemacht, wer hier Herr im Haus ist. Also, da waren schon ältere Kinder drin, siebzehn, und die hatten da das Sagen. Und da war das so hierarchiemäßig. Der Stärkere gewinnt. Der war wahrscheinlich auch Liebling der Erzieher. Weil die brauchten sich da nicht die Finger dreckig machen, die Erzieher. So ist mein Empfinden gewesen. Denn wurde ich rausgeholt aus dem Raum, wie die Kinder kamen zum Mittagessen. Ich wurde rausgeholt, hab erst ja gar kein Mittag gekriegt, und dann musste ich hoch auf den Boden, Sachen tauschen. Privatsachen aus, Heimsachen an. Musste mich nackig da ausziehen vor den anderen Leuten. Da waren Erzieher bei. Angeblich auch ein Arzt und eine Erzieherin. Naja, und dann wurde man natürlich befummelt von allen. Ja. In sämtliche Körperöffnungen fassen. Das war die Hölle. Ja. Mit sechzehn. Ja. Mit sechzehn. Da ist man ja noch schamhaft. Naja, und denn war ich froh, wo ich in die Einzelhaft kam. Also, Einzelhaft sozusagen im Verwahrraum. Alleine in der Zelle. Da war ich eigentlich froh. Weil, als wir immer rausgeholt wurden zum Frühsport, überhaupt so generell zum Sport, das war ja da gang und gäbe, und da sind wir auf den Hof gegangen, und das war ja noch ziemlich kalt, da lag noch Schnee im März. Und da haben die einen, die Großen, die haben die, die sie unterdrückt haben, immer mit Schnee eingerieben und das war ja auch nicht gerade angenehm. Und die Erzieher, die haben da gestanden. Entweder haben sie weggeguckt oder haben gestanden, haben gegrinst. Ja. Und denn wollten sie die eine verprügeln, weil die gesagt hat zu mir: "Pass auf, die kommen jetzt mit einem Schneeball!" Und da wollten sie die verprügeln. Das haben sie nur nachts gemacht. Haben sie die Nacht verprügelt. Und da war ich froh, dass ich da in der Einzelzelle war. Denn morgens, wo wir uns rausstellen mussten, standen wir alle ausgerichtet, mussten ja alle ausrichten. Wehe, wer nicht ausgerichtet stand, der hat erstmal ein Schlüsselbund reingekriegt von den Erziehern. Und da stand das Mädel und hat ein blaues Auge gehabt. Also, dickes Auge, blau war es ja noch nicht, aber dick. Und da ist die Erzieherin vorbeigegangen: "Ach, Veilchen blühen auch schon." Da kriegt man doch kein Recht, da braucht man nicht petzen. Wer gepetzt hat, der hat natürlich was reingekriegt. Ja, wer eben älter war und da schon länger war, die haben das Sagen gehabt. Wie gesagt, ich hab, ich denke mal, dass die Erzieher sich die Finger nicht dreckig machen wollten und froh waren, dass das so, ja, die Selbsterziehung. Weil, das gab ja auch richtig Strafsport, wenn einer nicht ausgerichtet war. Und derjenige, der hat von den Kindern, die da drin sind, sind ja eigentlich bloß Kinder, waren ja alle unter 18, da haben sich immer welche gefunden, die dich verprügelt haben. Das heißt, dann gab es keine Einzelstrafe, sondern immer eine Gruppenstrafe? Die Erzieherin hat einfach abgeschlossen. Die hat das gewusst. Das sieht man ja auch am Gesicht. War ein offenes Geheimnis. Die hat abgeschlossen und hat denn gewartet, bis alles fertig war. Da brauchte man nicht "Hilfe" rufen. Wäre eh keiner gekommen. Das gab schon zwei Erzieher, die waren ganz nett. Also, ein Mann, ein Erzieher, der war ganz nett und eine Erzieherin, die war eine Ältere, die war auch sehr nett. Und ich denke mal, je jünger die waren, desto, die wollten da was darstellen, weiß ich nicht, desto strenger waren die auch, je jünger die Erzieherinnen waren. Die Erzieherinnen fand ich manchmal sogar noch strenger wie die Männer. Obwohl da ein Erzieher war, den hat man durchs Haus brüllen hören, der hat auch die Jungs verprügelt, die haben geschrien, unendlich. Das war schlimm. Das hat sich schlimm angehört. Und man kann, man ist ja hilflos, man kann ja nichts machen, man kann denen nicht helfen, man kann, man darf nichts sagen. Das heißt, eigentlich gab es im Heim überhaupt gar keine Vertrauensperson? Nein. Da gab es keine Vertrauensperson, gar nichts. Nichts. Hätte man sich auch gar keinem, was sollte man erzählen? Wenn die Erzieher schon vorbeigehen und sagen: "Ach, Veilchen blühen auch schon.", die wissen doch, was Fakt ist. Die haben einem nicht geholfen, gar nichts. Also, ich glaube, wir waren so um die 16. Weil wir hatten, glaube ich, drei oder vier Räume bloß mit jeweils vier Betten, also zwei Doppelstockbetten immer. Und mehr war ja nicht drin. Die Betten und ein Eimer. Kein Schrank, nichts, gar nichts. Einmal die Woche duschen, wo auch immer der Erzieher zugegen war, der stand dabei. Ist egal, wer gerade Dienst hatte, ob Mann, ob Frau, das waren denen egal. Und das war immer im Keller. Das, nichts gefliest, gar nichts. Ganz komisch. Kann man sich gar nicht vorstellen so. Und einmal in der Woche Unterwäsche wechseln. Generell Wäsche wechseln. Wir haben so einen Overall angehabt, so einen blauen. Die Schlüpper hingen einem bis halb Achte, bis zu den Knien. Na, um fünf, halb sechs war immer Wecken. Wir waren immer froh, wenn die Jungs zuerst geweckt wurden, konnten wir paar Minuten länger schlafen. Und ging ja los: Frühsport, unten auf dem Hof, und wehe, das hat gedrüscht, geregnet wie verrückt, dann mussten wir das im Treppenhaus machen. Aber auch Entengang, im Treppenhaus. Und denn, naja, Waschen, unten im Waschraum. Wir mussten die Hygieneeimer leeren. Naja. Das mussten nur die Unterdrückten machen. Da war nicht jeder mal dran. Und ich musste immer die Binden verbrennen, also die Hygieneartikel von den Mädels, die musste ich so in die Hand nehmen und verbrennen im Ofen. Und die Erzieher standen daneben, haben zugeguckt. Das war furchtbar. Und denn mussten wir ja unter, also, danach gab es Frühstück, und denn mussten wir arbeiten. Unten war so eine Baracke, die war auch vergittert. Und wir mussten immer vom Leuchtenbau Lampen herstellen, ich glaube, Fassungen, Lampenfassungen herstellen. Und wehe, wir haben die Norm nicht geschafft! Dann war erstmal wieder Sport angesagt. War sowieso angesagt. Eines Tages hat die Erzieherin gesagt: Du, du und du anziehen. Waren wir drei Mann. Und denn haben sie uns unsere Sachen wiedergegeben. Und wir wurden in den Jugendwerkhof Burg gefahren. Ins Stammheim erst, und von, da ist eine geblieben im Stammheim und das Mädel mit dem blauen Auge, die ist mit mir zusammen in der Außenstelle gelandet. Und wir haben uns gefreut, dass wir zusammen waren. Weil ich war ja keine prügelnde Person, mir hat die ja auch leidgetan. Ich hab ja selber was abgekriegt. Ja. Und denn sind wir in der Außenstelle gelandet. Und da haben wir gesagt: Das kann ja nicht mehr schlimmer werden wie das, was wir erlebt haben, das kann nicht mehr schlimmer werden. Ja, es war auch nicht so schlimm. Zwar waren wir auch da eingesperrt, wir hatten auch Gitter vor den Fenstern und vor den Türen sogar. Hatten auch keinen Ausgang, hatten keine Ferien, nichts. Wir waren aber arbeiten und mussten die Zwangssport nichts oft machen. Mussten zwar auch unseren Frühsport machen, aber alles im normalen Rahmen. Und haben Sie denn in dem Jugendwerkhof dann eine Ausbildung bekommen? Nee, also wir, leider war das so, muss ich sagen, dass wir in der DDR die einzige Gruppe waren, was überhaupt nicht bekannt ist, die keine Ausbildung hatte. Wir sind generell drei Schichten arbeiten gegangen. Wir mussten in drei Schichten arbeiten und Export fahren für Zwieback, für den westdeutschen Brandt-Zwieback, für die Fabrik Brandt, da haben wir Export gefahren. Und in drei Schichten, und denn auch schon mit 16 Jahren, was eigentlich ja heutzutage generell verboten wäre. Ja, und wir waren die einzige Gruppe, die keine Schule hatte, keine Ausbildung bekommen haben. Und wir hatten auch keine Ferien so wie die anderen, die anderen Gruppen haben ja Schule gehabt, da hatten sie automatisch auch die Ferien gehabt. Und wenn die Ferien hatten, denn mussten wir zusätzlich mit in die Gärtnergruppe in der Gärtnerei und mitarbeiten. Wo ich rausgekommen bin, war ich zwei Tage zuhause und denn bin ich zuhause rausgeflogen. Ja. Und deswegen, mein Vater hat sich wieder scheiden lassen von der, deswegen hatten wir den Kontakt da nicht mehr so. Also, da hatten wir ja keine Ausbildung, im Jugendwerkhof. Jedenfalls meine Gruppe nicht. Und denn haben die von da aus, haben sie mir eine Arbeit verschafft hier im Heimatort, im Walzwerk, im VEB Walzwerk Finow. Und da wollte ich eigentlich Kranfahrerin werden. Da ich aber im Februar, also am 1. Februar, ich bin zwei Tage vorher entlassen worden, am 30. Januar bin ich entlassen worden, und am 1. Februar achtzehn geworden, da fängt ja noch keine Lehre an. Die Lehre hat ja generell im September angefangen, musste ich vorläufig, in Anführungsstrichen, als Reinigungskraft arbeiten. Ohne Lehre, ohne alles. Und das war mir so gar nichts. Und hab gedacht: Na gut, halbes Jahr hältst du durch und denn kriegst du ja Bescheid. Die Kaderabteilung hat gesagt: Naja, wir sagen Ihnen Bescheid, wenn die Lehre anfängt und melden Sie sich. Ich sage: "Naja, mit Sicherheit melde ich mich.", weil nämlich, die Ausbilderin war meinem Vater seine zweite Frau, meine erste Stiefmutter. Und wir haben uns gut verstanden, weil da ist ja auch noch ein Bruder von mir entstanden und so. Und die war so eigentlich bis heute noch meine Bezugsperson. Und die war ja Ausbilderin da und da hat sie gesagt: "Kommst du auch?" Ich sage: "Ja, na klar, ich will ja Kranfahrerin werden, ich will ja hier nicht ewig saubermachen wollen." Und meine Chefin von den Reinigungskräften, die hat mir nicht gesagt, wann der Lehrgang anfängt. Die sollte mir sagen, wann der Lehrgang anfängt, ich sollte mich da melden, das hat sie nicht gesagt. Hat sie natürlich von mir mächtig Ärger gekriegt und bin dann aus dem Betrieb rausgeflogen, weil ich sie über den Tisch gezogen hab. Ich hab die so rübergeholt über den Tisch und hab gesagt: "Warum haben Sie mir nicht Bescheid gesagt? Jetzt ist die Lehre angefangen und die haben mich nicht mehr rangenommen." Habe ich wieder keine Lehrstelle gehabt. Und ich wollte unbedingt Krankfahrerin werden, und die haben mich natürlich dann nicht mehr genommen. Und dann habe ich angefangen, Arbeit zu bummeln. Und dann ab und zu mal, naja, mal Arbeit gebummelt, denn wieder arbeiten gegangen. Habe ich mir eine neue Lehrstelle, eine neue Arbeit gesucht, Lehrstelle habe ich ja denn nicht mehr gekriegt. Von Betrieb zu Betrieb denn, mal drei Monate da, mal drei Monate da, mal ein halbes Jahr, mal gar nicht. Jugendwerkhof - das steht ja im grünen SV-Buch, na, das wird doch gleich rumgetratscht. "Die brauchste nicht und die klaut, und die das!" Wollten sie mir einen Diebstahl, den ich nie begangen hab, und dann haben sie es aber, Gottseidank kam die Polizei und hat das gesehen, dass die, dass das eine Mädel das, da war auf dem Betrieb beim Reinigen der Toiletten, da hat eine aus einem Büro einen Ring liegen lassen, einen wertvollen Ring, den hat sie wohl geerbt. Und die hat den eingesteckt. Und natürlich fiel die erste Wahl auf mich, weil ich kam ja aus dem Jugendwerkhof. "Was können die bloß machen außer Klauen?" So, und denn haben sie aber alles durchsucht, und die ist aufs Klo gegangen und wollte das gerade in den Gully fallen lassen und da ist jemand hinterhergegangen und hat das gesehen. Da war ich natürlich aus´m Schneider raus, aber das hat mir, das hängt einem ja nach.

Jugendwerkhof

Jugendwerkhöfe waren Spezialheime der DDR-Jugendhilfe für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die als schwererziehbar galten. Sie sollten durch Arbeits- und Kollektiverziehung sowie ideologische Beeinflussung zu sogenannten sozialistischen Persönlichkeiten umerzogen werden.

- das steht ja im grünen Sozialversicherungsausweis, das wird doch gleich rumgetratscht: "Die brauchste nicht und die klaut!". Wollten sie mir einen Diebstahl anhängen, den ich nie begangen hab. …Jugendwerkhof: "Was können die bloß machen außer Klauen?" … das hängt einem ja nach.

Biografie

Cornelia Kurtz, Jahrgang 1960, lebt nach der Scheidung der Eltern beim Vater. Mit den ersten beiden Stiefmüttern kommt sie noch klar, mit den folgenden nicht mehr. Sie will weg und sucht Unterschlupf bei der Mutter. Die lebt auch wieder mit einem Mann zusammen, der sie vergewaltigt. In ihrer Not geht sie zum Vater zurück, der sie verprügelt, weil sie weggelaufen war. Um sich vor Misshandlungen zu schützen, schläft Cornelia im Wald. Das ist Anlass für den Vater, sie der Jugendhilfe zu übergeben, die sie ins Durchgangsheim nach Bad Freienwalde

Das Durchgangsheim in Bad Freienwalde (1968-1987) war ein geschlossenes Jugendhilfeheim der DDR, in dem Kinder und Jugendliche bis zur späteren Verteilung auf andere Heime untergebracht waren. Das Gebäude war zuvor ein Gefängnis. Fenster und Flure waren vergittert. Es lag hinter Mauern und Stacheldraht.  Zum Alltag gehörten Isolationsarrest, Essensentzug, Drill und erzwungene Arbeit.

einweist.

Schon die Aufnahme dort ist die Hölle. Sie muss nackt vor allen Leuten stehen, während einer alle Körperöffnungen untersucht. Danach ist sie regelrecht froh, als sie erst einmal in Einzelhaft kommt. Auch später ist ihr die Einzelzelle nicht die Strafe, als die sie gedacht war. Denn dort drohen keine Strafaktionen der Mitinsassen. Von denen wurde nachts verprügelt, wer missliebig war oder der Gruppe eine Kollektivstrafe eingebrockt hatte.

Der Alltag besteht aus Arbeiten, Zwangssport machen und strenger Ordnung und Disziplin. Cornelia ist 16, erhält keine Unterstützung, hat niemanden, dem sie sich anvertrauen kann, der ihr hilft.

Dann kommt sie in den Jugendwerkhof

Jugendwerkhöfe waren Spezialheime der DDR-Jugendhilfe für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die als schwererziehbar galten. Sie sollten durch Arbeits- und Kollektiverziehung sowie ideologische Beeinflussung zu sogenannten sozialistischen Persönlichkeiten umerzogen werden.

nach Burg. Dort gibt es weder Schule noch Ausbildung, sondern harte Arbeit in drei Schichten bei der Herstellung von Zwieback. Zwieback für den Westen

In der DDR umgangssprachliche Bezeichnung für die Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin.

, Brandt-Zwieback.

Als sie 18 ist, wird sie entlassen und vom Vater nach zwei Tagen aus der Wohnung rausgeschmissen. Überall wo sie hinkommt, wird sie als ehemalige Jugendwerkhöflerin ausgegrenzt, weil ihr das Vorurteil anhaftet, kriminell zu sein.