Gerhard Hopfe

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Ich bin im Dezember 1933 geboren in Spandau, habe aber dann meine Kindheit und Jugend in Falkensee verbracht, ich bin deswegen in Spandau geboren, weil Falkensee kein Krankenhaus hatte. Ja, und hab von 1933 bis 1966 in Falkensee gewohnt, bin auch dort zur Schule gegangen, Volksschule, vier Jahre bis 1944, dann Oberschule bis 1950. Die habe ich verlassen aus dem einfachen Grunde, meine Eltern waren keine Arbeiter und Bauern, und aus diesem Grunde konnte, hatte ich auch keine Aussicht, in der DDR zu studieren oder überhaupt erstmal das Abitur zu machen. Wir kriegten damals in der Oberschule Falkensee einen neuen Direktor, das war ein ehemaliger Wehrmachtsoffizier. Der war in sowjetischer Kriegsgefangenschaft umgedreht worden, strammer Kommunist geworden und der hat uns in einem Appell als seine erste Amtshandlung auf dem Schulhof antreten lassen und hat da kräftig vom Leder gezogen, dass es nun aus wäre mit bürgerlichem Bildungsgut: Wir können in der Deutschen Demokratischen Republik - vom Sozialismus war ja noch keine Rede 1950, nicht -, wir können also keine weltfremden Philosophen und ähnliche Leute gebrauchen, sondern Ingenieure, Techniker und Naturwissenschaftler und so weiter, und so weiter, und so weiter. Und wir werden das hier auch stramm durchziehen, nicht, bisher war es in der Oberschule in Falkensee immer so gewesen, die FDJ kriegte dort kein Bein auf die Erde. Es war eine starke Junge Gemeinde dort und es war auch eine starke Gruppe katholischer Jugendlicher, und naja, und nachdem dieser Direktor das so verkündet hatte, das haben natürlich die Schüler und Schülerinnen zuhause erzählt, da setzte denn die erste Fluchtbewegung nach West-Berlin ein. Von Schülern oder auch ganzen Familien, und dann gingen auch erste Lehrer. Außerdem war bei uns, ich hatte noch eine neun Jahre jüngere Schwester, das Geld knapp. Mein Vater ist in den letzten Kriegstagen, am 21. April ´45 noch ums Leben gekommen, war gerade mal, ist mal gerade sechs Wochen Soldat gewesen. Und meine Mutter stand nun mit uns beiden Kindern alleine da mit einer ganz miesen Hinterbliebenenrente. Und es musste irgendwie Geld verdient werden und da hat man sich nun einen Kopf gemacht: Ja, was soll nun aus mir werden? Nicht? Und meine Mutter hat auch wenige Ratschläge von anderen gekriegt. Aber unser Nachbar, der hat denn gesagt: "Ach, ihr könnt ja in Hennigsdorf in dem Lokomotivbau, elektrotechnischen Werken, LEW, die stellen jedes Jahr etliche Hundert Lehrlinge ein.", und ob ich mich da bewerben könnte und ob das für mich wäre. Naja, wir wussten nichts Besseres. So habe ich also 1950 in den LEW als Maschinenschlosserlehrling angefangen und habe nach 1952 die Facharbeiterprüfung gemacht und war dann noch bis 1954 dort beschäftigt in der Elektrofahrzeugmontage. Das war kurz vor dem 17. Juni, muss es gewesen sein. Im Winter ´53, da war ich noch in der LEW beschäftigt, und da trat im Speiseraum ein Typ an mich ran, ein älterer, und sprach mich an, er würde sich mal gern mit mir unterhalten. Nicht, naja, was wollte der? Ja, also, der suchte Bewerber, Interessenten für die KVP, Kasernierte Volkspolizei. Das wird sicher, das wusste der Typ schon, später mal eine Armee draus werden und wir suchen intelligente Leute, die wir in eine Offiziersausbildung schicken können und so weiter, und das habe ich immer abgelehnt. Naja, der ließ nicht locker, der kam denn noch ein zweites und ein drittes Mal. Also, mir gingen die Argumente aus. Ja, weil der so hartnäckig war. Ja, was sollte ich nun machen? Und da gab es in West-Berlin damals diese sogenannte Aktionsgemeinschaft der Freien Jugend Mitteldeutschlands. Da konnte man sich um Rat hinwenden. Und dachte ich, ich kriegte Kenntnis von dieser Einrichtung, und ich dachte, jetzt musst du da mal hin, ob die dir was verraten können, ja, weil ich diesem Typ nicht mehr entrinnen konnte irgendwie. Und da bin ich dahingegangen und da habe ich mein Problem dargestellt. Naja, die sagten natürlich: "Pack die Koffer.", "und geh nach dem Westen." Und das ging bei uns aus, auch aus privaten Gründen nicht. Meine Mutter, die hing nun an unserem Haus in Falkensee, die hat das mit eigenen Händen aufgebaut, und alles, und hing nun an dem Haus, und ich war der einzige Verdiener. Ich bin aber weiter in Kontakt geblieben mit der Stelle, weil wir uns da auch, habe ich auch mit den Leuten dort mal diskutiert und so ein bisschen was gesagt hier, wie die Situation bei uns im Wohnort ist und alle diese Ungerechtigkeiten und diese ganzen Dinge und so weiter. Naja, und denn, ob ich darüber mal ein bisschen was schreiben könnte, und das habe ich auch gemacht. Und dann gingen diese Sachen von, naja, ich möchte mal sagen - uns Informanten -, die gingen denn über die West-Medien, über den RIAS zum Beispiel, hauptsächlich. Und ich war auch der Meinung, dass ich da nichts Unrechtes tue. Ich hatte einmal dieses Gerechtigkeitsgefühl und zum anderen, was alles passiert, ich war der Meinung, sowas muss publik gemacht werden. In den DDR-Medien konnte man es nicht publik machen, also blieb nur die andere Seite übrig und da wurde hauptsächlich über den RIAS immer was berichtet. Aber auch die SPD, die gab so eine Wochenzeitung raus, "Wochenspiegel", "Telegraf-Wochenspiegel", und dann erschienen auch solche Informationen, und alles, was in den DDR-Medien unterdrückt wurde. Juni 1953 Denn war das bei uns so: Wir waren ja nun nicht so ein Fließbandbetrieb. Ich weiß nun nicht, nach welchem Modus hier der Brigadier unsere Arbeiten immer abgerechnet hat. Aber jedenfalls, wir hatten immer weniger Geld. Und denn wurden eines Tages auch nicht mehr Stillstandszeiten bezahlt. Und die gab es häufig in der LEW. Fehlten oft Teile, Materialienteile. Dann haben wir den halben Tag oder den ganzen Tag rumgesessen, haben uns in die Lokomotiven, halbfertigen Lokomotiven gesetzt und gequatscht und gesoffen. Facharbeiter fehlten. Die Situation war ja so, dass damals schon die AEG in West-Berlin ihre Produktion wieder anfuhr. Und da ja die LEW mal ein ehemaliger AEG-Betrieb war und noch viele alte sogenannte AEGer dort tätig waren, die praktisch alles das wussten, dass in West-Berlin die AEG die Produktion wieder anfährt, da packten die die Koffer oder wurden Grenzgänger und gingen zur AEG, bei der man bessere, harte Währung verdient. Na, und da hatten wir denn auch Leute, die mit denen noch Kontakt hatten: Ach, Mensch, kommt doch auch rüber, was wollt ihr hier schuften für die, für diese Ost, für das Ost-Geld und diese, also, diese Stimmung war sehr, schaukelte sich so im Laufe der ganzen Monate vor dem 17. Juni hoch. 16. Juni, das war denn, wo die Bauarbeiter in der Stalinallee streikten, die Arbeit niedergelegt haben und am nächsten Tag, am 17. Juni war das Gespräch im Betrieb bei uns. Ach, was die gestern gemacht haben, und so weiter. Eigentlich müsste hier auch mal sowas passieren. Es wurde hin und her diskutiert, es wurde auch nicht richtig gearbeitet frühmorgens am 17. Juni, wir standen alle rum und diskutierten und was sie nun waren. Auf einmal kam die Nachricht: Das Stahlwerk hat die Arbeit niedergelegt und die formieren sich zu einer Demonstration. Wie die Nachricht zu uns kam, weiß ich heute nicht mehr, aber auf einmal war die Nachricht da und dann gingen schon die Tore bei uns in der Halle auf und aus anderen Abteilungen kam: Wir schließen uns den Stahlwerkern an, kommt mit! Und dann sind wir da Stolpe-Süd über die Grenze. Da waren schon, war eine provisorische Grenzabriegelung, so mit Balken und so was, das war schon alles weggeräumt, zur Seite geräumt, und naja, denn ging der lange Marsch los. Naja, und dann sind wir, hatte sich das da in West-Berlin auch rumgesprochen, aus den Borsig-Werken, die ja damals noch existierten, kamen Dutzende von Menschen raus und haben uns zugewinkt und ja, wurde denen gesagt, dass, naja, wir demonstrieren, wir wollen zum Haus der Ministerien. Also, das wurde ausgegeben. Wie das, auf welche Art und Weise das so durchkam, das weiß ich auch nicht mehr, aber es ging jedenfalls: Wir marschieren jetzt zum Haus der Ministerien. Da sind ja die Bauarbeiter auch hinmarschiert und wir werden da auch hinmarschieren und unsere Forderungen da vorbringen. Das ging darum, die ganze Abschaffung der neuen Zwangsnormen und das ging vor allen Dingen um freie Wahlen. Das wurde immer wieder gerufen: "Freie Wahlen!" Und "Schluss mit der SED-Herrschaft!" Dann, wie gesagt, bis kurz vor das Haus der Ministerien, und da war alles schon abgeriegelt und Volkspolizei, in zwei Ketten standen die dort. Unbewaffnet, meiner Erinnerung nach. Aber wir konnten da nicht mehr weiter. Naja, nun wogte die, kamen ja auch aus dem Stadtzentrum noch andere Kolonnen, Menschenmassen, die wogten da hin und her und her und hin, naja, was denn nun, und denn kamen die ersten Panzer angefahren von den Sowjets. Langsam zwar, und dann drehten sie ihre Türme immer und die wussten auch nicht, wie weiter, dann blieben sie stehen, dann wendeten sie mal wieder und fuhren mal wieder ein Stück zurück, naja, und denn fuhren sie direkt so auf die Menschenmassen zu, und da, in unsere Richtung nicht, aber Richtung Stadtzentrum, in die andere. Naja, und da fingen die Leute an wegzurennen. Ich weiß auch nicht, ob auch von der LEW welche verhaftet wurden. Also, auf jeden Fall war es so gewesen gegenüber der Darstellung in den DDR-Medien: Es waren keine faschistischen Provokationen, Provokateure, das waren Leute, die uns aufgerufen haben, da zu demonstrieren und auch so Wortführer, da waren davon ältere Leute, die wahrscheinlich von früher auch noch so ein bisschen was wie Gewerkschafter waren, und sich da als Wortführer profiliert haben so ein bisschen. Aber wir haben in keiner, in keinem Fall gemerkt, dass irgendwelche Provokateure auftraten, auch nachher in Berlin. Ich konnte denn auch in, da in der LEW nicht weiter. Es war ursprünglich mal vorgesehen, dass ich ein Ingenieurstudium machen sollte. Aber das wurde immer wieder blockiert von der Kaderabteilung, weil Facharbeiter fehlten. Die Fachschule für Bibliothekare in Berlin, die suchte Interessenten per Zeitungsannonce, sowas gab es ja damals alles noch in der DDR. Und da ich immer schon an Literatur interessiert war und sowas, dachte ich, denn hatte ich mich mal bei einer Bibliothek dort, in Pankow war dieser Betrieb mal, so kundig gemacht über dieses Studium und so weiter und kriegte da auch ein paar Auskünfte, und denn kam diese Zeitungsannonce, und ich habe mich da beworben, musste noch eine Aufnahmeprüfung machen. Die habe ich bestanden und nun kam ich auch aus der Arbeiterklasse, also hat man mich denn immatrikuliert und da habe ich von 1955 bis ´58 ein Direktstudium Bibliothekswesen gemacht. Das war so gewesen: Ich hatte ja nun nach wie vor den Kontakt hier zu der SPD-Filiale. Und das hat sich dort, hat, das war allerdings recht gut abgesichert. Also, ich habe zum Beispiel unter einem Pseudonym noch ein bisschen was geschrieben, nicht mit dem Klarnamen. Und wir hatten auch von der journalistischen Seite profilierte Leute dort, wo man so Anleitungen gekriegt hat, und ich hab denn die regelmäßigen Kontakte aufrechterhalten. 1959 wird Gerhard Hopfe wegen angeblicher Spionage verhaftet und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Vier Jahre später wird er entlassen. So, man musste ja denn zum Volkspolizeikreisamt fahren nach der Entlassung, wo man seinen Ausweis, Personalausweis wiedergekriegt hat. Man hat erstmal so einen Zettel gekriegt, eine Bescheinigung, die hat man da vorgelegt. Bin nach Nauen gefahren, Nauen war ja für Falkensee zuständig. Gut. Und denn musste man sich auch auf einem Amt für Arbeit melden, gab es da sowas auch zu DDR-Zeiten. Und da war da so ein Typ und der sagte: "Ja, also, wir vermitteln Sie mal auf eine LPG, wir brauchen dringend Helfer für die Einbringung der Ernte.", das habe ich abgelehnt. Da habe ich gesagt, ich muss mal erstmal zu Kräften wieder kommen. "Wie stellen Sie sich vor, das ist körperlich schwere Arbeit da auf dem Acker.", ich sage: "Ich muss erstmal wieder zu Kräften kommen." "Na, wenn Sie solche Einstellung haben," sagte der mir gleich, ja, aber ich war hart, hartnäckig geblieben. Mit Beharrlichkeit erreicht es Gerhard Hopfe, Leiter der Bibliothek in Hennigsdorf zu werden. 1991 wird die politische Haft rehabilitiert. Erst wurde abgelehnt, weil der Tatbestand, Straftatbestand ja "Spionage" war. Und dann musste man nochmal eine Stellungnahme zu schreiben, aus welchem Grunde und so weiter und da ja bei mir die SPD eine Rolle spielte, war also, wurde das Ost-Büro eingestuft als eine Einrichtung der Partei der SPD. Also, und keine, kein, irgendwelcher Geheimdienst von der Bundesrepublik. Und aufgrund dessen gab es grünes Licht für die Rehabilitierung.

Wir sagten, wir werden da auch hin marschieren und unsere Forderungen vorbringen. Das ging darum, die ganze Abschaffung der neuen Zwangsnormen und es ging vor allen Dingen um freie Wahlen. Es wurde immer wieder gerufen: "Freie Wahlen!" und "Schluss mit der SED

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) entstand 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone durch Zwangsvereinigung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der Sozialdemokratischen Partei (SPD). Die SED war eine marxistisch-leninistische Staatspartei, die ihren allumfassenden Machtanspruch umsetzte, indem ihre Funktionäre alle wichtigen Bereiche der Gesellschaft besetzten.

-Herrschaft!

Biografie

Gerhard Hopfe, Jahrgang 1933, wächst in Falkensee auf. Sein Vater wird in den letzten Kriegstagen getötet. 1950 drängt ihn der neue Direktor aus der Oberschule. Der ist ein in sowjetischer Kriegsgefangenschaft umerzogener Wehrmachtsoffizier und will bürgerliche Eliten abschaffen. Andere Familien fliehen nach West-Berlin

West-Berlin war der von den West-Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besetzte westliche Teil Berlins. West-Berlin war umgeben von der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und späteren DDR. Seit 1961 riegelte die Berliner Mauer mit tödlicher Grenzanlage Ost-Berlin ab.

, doch Gerhards Mutter will in ihrem Haus bleiben. Also bleibt auch er und beginnt eine Lehre in den Lokomotivwerken in Hennigsdorf.

Als ihn 1952 ein Werber stark bedrängt, sich „freiwillig“ zur Kasernierten Volkspolizei (KVP

Die Kasernierte Volkspolizei (KVP) entstand 1952 aus der Hauptabteilung Ausbildung der Volkspolizei und war die militärische Vorläuferorganisation der 1956 gegründeten Nationalen Volksarmee (NVA).

) zu melden, holt er sich Rat bei der Aktionsgemeinschaft der freien Jugend Mitteldeutschlands, die in enger Verbindung zum Ostbüro der SPD

Abkürzung für Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Die Partei wurde 1863 gegründet. In der Sowjetischen Besatzungszone fand 1946 auf Drängen der KPD die zwangsweise Vereinigung von KPD und SPD zur SED statt. Die danach noch verbliebenen Kreisbüros der SPD in Ost-Berlin wurden 1952 von der SED-Führung geschlossen. Nach dem Mauerbau im August 1961 löste sich die SPD formell in Ost-Berlin auf.

in West-Berlin

West-Berlin war der von den West-Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besetzte westliche Teil Berlins. West-Berlin war umgeben von der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und späteren DDR. Seit 1961 riegelte die Berliner Mauer mit tödlicher Grenzanlage Ost-Berlin ab.

steht. Für die SED

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) entstand 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone durch Zwangsvereinigung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der Sozialdemokratischen Partei (SPD). Die SED war eine marxistisch-leninistische Staatspartei, die ihren allumfassenden Machtanspruch umsetzte, indem ihre Funktionäre alle wichtigen Bereiche der Gesellschaft besetzten.

ist das Ostbüro eine feindliche Einrichtung.

Am 17. Juni 1953 reiht sich Gerhard mit seinen Kollegen in den riesigen Demonstrationszug der Hennigsdorfer Arbeiter ein, der über den Grenzübergang Stolpe-Süd durch West-Berlin

West-Berlin war der von den West-Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besetzte westliche Teil Berlins. West-Berlin war umgeben von der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und späteren DDR. Seit 1961 riegelte die Berliner Mauer mit tödlicher Grenzanlage Ost-Berlin ab.

zum Haus der Ministerien in Ost-Berlin

Der sowjetische Sektor der Stadt Berlin umfasste den östlichen Teil. Ost-Berlin wurde zum Synonym für den kommunistischen Teil Berlins. Die DDR erklärte den sowjetisch besetzten Teil Berlins 1949 zu ihrer Hauptstadt. Seit 1961 waren Ost- und West-Berlin durch die Berliner Mauer geteilt.

zieht. Hier wollen sie ihre Forderungen vorbringen – „Abschaffung der Zwangsnorm“, „Freie Wahlen“ und „Schluss mit der SED

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) entstand 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone durch Zwangsvereinigung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der Sozialdemokratischen Partei (SPD). Die SED war eine marxistisch-leninistische Staatspartei, die ihren allumfassenden Machtanspruch umsetzte, indem ihre Funktionäre alle wichtigen Bereiche der Gesellschaft besetzten.

-Herrschaft“. Doch dazu kommen sie nicht, denn alles ist abgeriegelt und sowjetische Panzer rollen auf die Demonstranten zu.

Zwei Jahre später studiert er Bibliothekswissenschaften. 1959 wird er plötzlich verhaftet. Er hatte Artikel über die Verhältnisse in der DDR

Die Deutsche Demokratische Republik wurde am 7. Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. Sie hatte den Charakter einer kommunistischen Diktatur nach sowjetischem Vorbild.

geschrieben, die das Ostbüro der SPD

Abkürzung für Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Die Partei wurde 1863 gegründet. In der Sowjetischen Besatzungszone fand 1946 auf Drängen der KPD die zwangsweise Vereinigung von KPD und SPD zur SED statt. Die danach noch verbliebenen Kreisbüros der SPD in Ost-Berlin wurden 1952 von der SED-Führung geschlossen. Nach dem Mauerbau im August 1961 löste sich die SPD formell in Ost-Berlin auf.

unter Pseudonym veröffentlichte. Für ihn war es wichtig, über Themen zu schreiben, die in der DDR

Die Deutsche Demokratische Republik wurde am 7. Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. Sie hatte den Charakter einer kommunistischen Diktatur nach sowjetischem Vorbild.

verschwiegen wurden. Wegen angeblicher Spionage erhält er sechs Jahre Haft. Nach seiner Entlassung 1963 schafft er es durch Beharrlichkeit, wieder als Bibliothekar zu arbeiten.