Torsten Jahnke

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Ja, also als Kind, würde ich sagen, war ich, naja, nicht Durchschnitt, und ich war auch kein Musterknabe. Also, ich war, ehrlich gesagt, schulmäßig eine absolut faule Sau, ich hab also keinen Bock gehabt, zur Schule zu gehen. Das war, Schule war für mich ein Graus. Zumindest die ersten drei, vier Schuljahr, das war für mich ein Horror. Jeden Morgen dieses Aufstehen und dann das Problem immer noch mit meinen Geschwistern zusammen, du konntest nichts alleine machen, weil irgendeiner hat immer gepetzt. Entweder war es Monika oder Renate, irgendeiner hat dann immer gleich gesagt: "Bei die Schule hier so." Und das war immer der Graus. Und dann bin ich auch irgendwie immer mit den Lehrern nicht warmgeworden. Die waren entweder, waren die mir zu blöde vom Charakter her. Weil, du hast ja Lehrer gehabt, die waren wirklich Lehrer. Die sind morgens reingekommen: "Hier für Frieden und Sozialismus!" Und wenn du denn schon mal nicht gesagt hast: "Seid bereit!", dann warst du bei denen schon fast wieder unten durch. So. Naja, und denn kam natürlich die Zeit, wo ich denn gesagt hab: Naja, man kann mit seiner Schulzeit doch Besseres anfangen. So, und das habe ich denn auch gemacht, nicht. Ich bin dann so tagsüber, wo ich meinen Ranzen dann meist irgendwo hingestellt, in Keller oder so. Was Vater natürlich irgendwann auch mal rausgekriegt hat, was natürlich auch wieder nicht so günstig war. So, ja, und bin ich dann durch die Gegend gelatscht. Wochenende war denn immer der große Aufräumtag bei Familie Jahnke. Wurden dann die Hausaufgabenhefte vorgelegt: Aha, du warst wieder drei Tage nicht in der Schule? Hm. Naja. Und dann kam die große Abrechnung am Wochenende, nicht. Da wurden wir denn je nach Vergehen bestraft. Naja, meist wurden wir alle durchgedroschen. Weil Vater gedacht hat, das hilft. Genau das Gegenteil ist eingetreten. Ich meine, bei meinen anderen Geschwistern hat es ja wahrscheinlich geholfen, aber bei mir hat es genau das Gegenteil bewirkt. Ich hab dann angefangen, meinen Vater richtig zu hassen. Also, aus Grund, abgrundtief zu hassen, also das war, naja, und dann bin ich natürlich auch abgestumpft, ich hab mir gesagt: Naja, gut, wenn du sowieso am Wochenende wieder einen Arsch vollkriegst, dann kannst auch machen, was du willst. Und da war denn Vater irgendwann der Meinung, dass man da eventuell auch mal was anderes machen müsste oder könnte, ja. Und hat sich dann höchstwahrscheinlich irgendwann mal das Jugendamt eingeschaltet, das hieß ja damals noch - na, wie hieß denn damals noch? Jugendhilfe. Jugendhilfe. Amt für Jugendhilfe, also, die Behörde. So, ja, und die haben dann erstmal gesagt, naja, wollen wir erstmal gucken, woran es liegt. Vielleicht hat er ja irgendwie einen Knacks, einen psychischen Knacks oder so. Und dann haben sie dann erstmal gesagt, naja, bevor sie erst wieder was anstellen, schicken wir ihn erstmal in die Psychiatrie. Naja, und da war ich dann auch vier Mal gewesen innerhalb von zwei Jahren. Ja, im Grunde genommen haben die da überhaupt nichts gemacht, die haben weder therapiert, na gut, wir haben, weiß nicht, drei oder vier Unterrichtsstunden am Tag gehabt. Ja, aber ansonsten bist du da nur durch die Gegend gerannt mit so anderen, naja, die ja wirklich sehr geistig verwirrt waren, und du als Normaler warst da völlig fehl am Platze. So, und das waren dann immer so, na, drei, vier Wochen, und dann ging es wieder raus in die Schule, und ging der Kram wieder von vorne los und denn haben sie wohl irgendwann mal gesagt: Nee, also jetzt muss was anderes passieren. Ja, und da haben sie mich oder hat Vater, Mutter, Jugendamt nachher beschlossen, mich ins Heim zu schicken. Naja, gut, Heim - habe ich mir gedacht, naja, was kann da passieren? Da ist höchstwahrscheinlich, bist mit mehreren zusammen und wird richtig lustig und richtig, hm, Scheiße war. Torsten Jahnke wird in das Sonderheim nach Werftpfuhl gebracht. Werftpfuhl, noch nie vorher gehört, am Arsch der Welt, zwischen Werneuchen und Tiefensee. Ein Bahnhof, das Heim, fünf, sechs Häuser, das war es. Da hab ich gedacht: Ach du Scheiße, wie kommst du denn hier wieder weg? Das habe ich mir damals schon gedacht, weil ich, das hat mir schon von vornherein nicht gefallen, dieser ganze Komplex, dieses Eingezäunte. Naja, auf alle Fälle haben sie mich denn erstmal in den Klassenraum gebracht und da habe ich elf Figuren gesehen, wo ich mir gedacht hab: Oh, das kann heiter werden! Meine Klassenlehrerin war übrigens Frau Lietz. Das war, naja, so eine Mischung zwischen, na, wie soll man das sagen, zwischen Lehrerin von 1912/13, also, sie hat noch gerne das lange Lineal genommen und damit mal zugeschlagen, und dann war sie auf der einen Seite auch eine, die sehr subtil die Kinder so bestrafen konnte, weißte? Und wenn du dann mal an der Tafel gestanden hast und hast nicht die richtige Lösung geschrieben, dann ist sie eben vorbeigekommen und hat dir eben mal ganz kurz mit ihrem Knie gegen den Oberschenkel gehauen, dass du erstmal abgesackt bist - die sogenannten Pferdeküsse, die waren übrigens sehr beliebt. Und das hat dich irgendwie denn auch schon ein bisschen geschockt. Das war keine Erziehung, das waren, manchmal waren es Strafmaßnahmen. Wenn irgendwas vorgefallen ist, wurde nicht der bestraft, der es gemacht hat, sondern die komplette Gruppe. Kennt man aus der Nazizeit, die sogenannte Sippenhaft. Und das hat natürlich den Sinn gehabt, dass die Erziehung von den Kindern untereinander selbst laufen sollte, weil, wenn irgendeiner was gemacht hat und du musst für den die Strafe mit ausbügeln, hast du natürlich einen ganzen Hals. So, das machst du vielleicht ein-, zweimal und denn nimmst du ihn dir zur Seite, gehst mit ihm auf Toilette oder ins Bad und aber ansonsten, die Strafmaßnahmen, dieses Diffizile, was die sich da ausgedacht haben. Sie haben ja im Grunde genommen immer dafür gesorgt, dass nirgendwo irgendwelche Spuren übrig blieben. Wenn es denn ging. Manchmal ging es nicht. Bei der Frau Klisch, die hat zum Beispiel immer gern mal in die Oberarme gekniffen und wenn es denn richtig wehtat, dann gab es auch blaue Flecken. Hat aber keinen interessiert, da konntest du dich beschweren, bei wem? Weil die waren ja alle so drauf im Grunde genommen. Ich meine, die Wochen, das war meist auch immer freitags, gab es dann Gruppenversammlung und da wurden die Probleme aufgearbeitet, die die Gruppe so hat innerhalb der Gruppe. So, und da ist mir mal ein besondere Geschichte im Gedächtnis geblieben: Dieser , das war genauso ein kleiner Taschenganove, der hatte damals irgendwas geklaut. Ich weiß jetzt aber nicht mehr, was. So, und dann wurde an diesem Freitag in dieser Gruppensitzung wurde das ausdiskutiert. Und da ging es auch unter anderem um die Bestrafung. Haben wir gesagt, das Strafen, warum müssen Sie den bestrafen?, sage ich, der was geklaut hat, zurückgegeben und denn gesagt, tut ihm leid, was willst du denn da jetzt noch machen? Naja, und denn kam diese gute Frau Klisch, ich weiß nicht, die war so schräg drauf, kam mit einem Kochlöffel rein, mit einem Holzlöffel, so ein Ding. Und da hat sie denn gesagt: "Naja, da wir uns über die Bestrafung ja nicht einig werden, nimmt jetzt jeder den Holzlöffel und schlägt ihm einmal auf die Hände." Ich sage: "Seid Ihr bekloppt oder was?" Ich sage: "Wenn Ihr das jetzt macht", sage ich, "denn seid Ihr nicht besser wie die, die da vorne sitzt.", sage ich. Da habe ich erstmal eine Schelle gekriegt für den geilen Spruch. Naja, und denn ist der Kochlöffel rumgegangen. Und ich sage: "Mit mir nicht.", sage ich. "Dann bist du der Nächste!" ich sage: "Das ist mir scheißegal.", sage ich. "Ich schlag doch keinen", sag schnell, wie nennt man sowas? Naja, keinen Freund oder keinen Naja, Freund war er ja nicht. Keinen Mitschüler. Keinen Mitschüler, nur weil er mal einen Fehler gemacht hat. "Ich meine, wenn der mir jetzt ein paar auf die Fresse hauen will", sage ich, "denn kriegt er eine zurück.", sage ich. "Aber nicht unter diesen Bedingungen.", sage ich, "das macht mal alleine." Ja, da war ich denn natürlich auch schon wieder unten durch. Und alle anderen haben es gemacht? Ja, naja, logisch haben die es gemacht, die haben da richtig Spaß gehabt an der Sache. Richtig Spaß, ich weiß nicht, warum, aber die haben sowas da drauf gestanden, der konnte, weiß nicht, waren ja nun beide Hände und denn nicht so rum, sondern so rum. Immer fein säuberlich auf die Knöchel drauf. Ich glaube, der konnte zwei Wochen seine Finger nicht benutzen. Die haben nicht nur mal so draufgetippt, sondern da waren Kollegen bei hier so wie und Co., die haben richtig ausgeholt und haben mal richtig draufgeschlagen. Und daher, nee. Das heißt, Solidarität in der Gruppe gab es nicht unbedingt untereinander? Ach, sollte auch gar nicht sein! Du solltest nicht jetzt gegenseitig mit vernünftigen Leuten die dicken Freundschaften aufbauen. Das habe ich damals auch dem Dingens auch sehr übel genommen, dem . Weil der da auch mitgemacht hat. Ich sage: "Bist du eigentlich bescheuert, eh?" Ich sag: "Wenn dir das Gleiche jetzt passiert," sage ich, "und du kommst in diese Situation," sage ich, "was soll denn das?" Ich sage: "Weißt du überhaupt, wie weh das tut, wenn du gerne mit dem Holz?" "Ja, natürlich weiß ich." Ich sage: "Warum machst du das denn?" "Ja, ich kann den nicht ab." Ich sag: "Ich kann den auch nicht ab." Ich sage: "Das regele ich aber mit ihm denn und nicht in dieser scheiß Gruppentherapie wie oder Gruppensitzung.", sage ich, "Was soll denn der Blödsinn?" Nee, nee, das waren so diese, also, das war eine Situation, wo ich, die mir auch ewig in Erinnerung bleiben wird. Weil das, weil die ganze Gruppe da in dem Moment sich einig war, aber nur, weil sie den Typen nicht abkonnten, das ging nicht darum, dass er was geklaut hat, das war denen sowieso scheißegal. Es ging halt nur darum, ja, an dem kann ich mich ja, dem kann ich jetzt erstmal eine auswischen. Also, normalerweise war einmal die Woche Flur bohnern dran. So. Dann wurde aber immer von links nach rechts gebohnert, weil der Flur ja nicht so breit war. So, wenn du da aber Strafe, wenn es Strafbohnern war, denn musstest du längs bohnern. Ganz einfach, weil dann der Dreck auf dem gesamten Flur liegen blieb und so, wenn du jetzt von links nach rechts gebohnert hast, hast du den Dreck ja nur an den Kanten gehabt und bis einmal mit dem Besen links hoch, rechts wieder runter, war der Flur sauber. Aber so musstest du jedes Mal auch den ganzen Flur wieder fegen, bevor du wieder neu angefangen hast zu bohnern. So. Und wenn du das so vier, fünf Stunden gemacht hast, nachts, und musstest morgens aber wieder zur Schule und wusstest du denn ganz genau: Wenn du in der Schule nicht aufpasst, dann geht der Stress da auch wieder los. Dann hast du irgendwann mal gesagt: Nee, jetzt reicht es, also. Naja, und da hab ich mich denn auch mal ab und zu vom Acker gemacht. Das heißt, ich bin entwichen. Nach mehreren Fluchtversuchen wird Torsten Jahnke in den Jugendwerkhof Rühn gebracht. Also, du hast erstmal komplett menschenwürdige Behandlung gehabt. So. Du hast, ja, ok, du musstest zwar arbeiten, und viel und hart arbeiten. Aber du hast gewisse Freiheiten gehabt. Du brauchtest nicht abends um zwanzig Uhr den Fernseher ausmachen, du brauchtest nicht abends um zwanzig Uhr schon im Bett liegen, das Licht ausging, weil da war nämlich erst um zehne Nachtruhe, du hattest Wochenendausgänge und du hattest dein eigenes Geld, was du ja da überhaupt nicht hattest. Du warst ja praktisch immer abhängig von dem, was die dir im Heim gegeben haben. So, was haben sie dir gegeben? Was zu essen, was zu trinken, ein Bett und ein Dach überm Kopf. So. Aber das reicht für ein Leben nicht, und schon gar nicht als junger Mensch. Als Kind willst du ja auch was erleben. Das war Standard damals, achte Klasse, Feierabend. So, ja, und die Berufsausbildung, im Grunde genommen hat sie im Jugendwerkhof auch nicht stattgefunden. Wenn man keine Berufsschule besucht, wir haben nur sechs oder sieben Tage die Woche gearbeitet, je nach dem, was da dran war, aber eine richtige Berufsschule oder eine Berufsausbildung hast du da nicht. Du hast nachher, wenn du deine drei Jahre rum hast, einen Teilfacharbeiter gekriegt und das war es. Hast im Grunde genommen ausbildungstechnisch überhaupt nichts auf die Reihe gekriegt. Weil die hatten auch gar kein Personal dafür. Und in welche Schule hätten sie uns denn schicken sollen? In welche Berufsschule? Das waren ja nicht nur wir, da gab es ja in Groß Stieten auch noch einen Mädchenwerkhof. Ich meine, die haben eine Ausbildung gemacht, als Zootechniker. Das waren damals diese Kuhmelker und Ziegenschubser da. Die haben eine Ausbildung gemacht, aber wir ja nicht, wir haben nur gearbeitet. Eine Ausbildung, wir haben nachher irgendwo mal so einen gelben Brief gekriegt, hat man denn auch wieder Mathe 2, Deutsch 2, aber was denn mit Landwirtschaftstechnik und Pflanzkunde und so, nee, also, Berufsbildung in dem Sinne hat da nie stattgefunden. Ich hab keinen erlernten Beruf, sagen wir mal so. Hab ich? Na, ich hab etliche Qualifizierungsnachweise, ja, aber jetzt dass ich sagen kann: Jawohl, das ist mein erlernter Beruf - nee. Nee. Sowas, sowas, ich weiß nicht. Ich meine, drei Jahre ist ja eigentlich eine lange Zeit, nicht, da kann man ja, aber das war ja jetzt nicht. Weil, wenn wir nämlich alle immer komplett in die Berufsschule marschierten, die Arbeitskräfte hätten gefehlt auf dem Acker. Wer hätte denn die Arbeit gemacht? Wenn du meinetwegen eine Woche in der Berufsschule bist, das sind Arbeitskräfte, wir haben praktisch die Arbeiten gemacht, die sonst liegen geblieben wären. Ich bin am 28. August 1977 entlassen worden. Das heißt, ich hatte noch bis ´78, bis 28. Oktober ´78, denn wäre ich 18 geworden. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch gar keine Ahnung, dass man sowas machen kann, Ausreiseantrag stellen, weil das sagt dir ja keiner. Gehst ja nicht hin zur Polizei und sagst: Pass mal auf, was kann ich machen, wenn ich den Westen will? Dann sagt der zu dir: Na, schreib mal einen Ausreiseantrag. Der wird sich ja hüten. Deswegen habe ich auch mir diesmal im Grunde genommen mehr Zeit gelassen, um zu grübeln, um für mich den sichersten Weg zu finden. Und eventuell auch eine Chance zu ergreifen, dass es klappen könnte. 1977 scheitert der erste Fluchtversuch. Torsten Jahnke wird zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. 1979 versucht er zum zweiten Mal zu fliehen, erfolglos. Nach 25 Monaten Haft wird er von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft.

Das war keine Erziehung, das waren manchmal nur Strafmaßnahmen. Wenn irgendwas vorgefallen ist, wurde nicht der bestraft, der es gemacht hat, sondern die komplette Gruppe. Das hat natürlich den Sinn gehabt, dass die Erziehung durch die Kinder untereinander laufen sollte, denn wenn irgendeiner was gemacht hat, musstest du für den die Strafe mit aushalten.

Biografie

Vor der Einweisung in das Sonderheim Werftpfuhl

Torsten Jahnke mag die Schule nicht. Das frühe Aufstehen, die vielen Regeln empfindet er als Zwang. Um sich dem zu entziehen, beginnt er, die Schule zu schwänzen. Der Vater prügelt ihn dafür, weil er meint, dass es die richtige Erziehungsmaßnahme ist. Doch die Prügel bewirken das Gegenteil. Torsten wird trotziger und stumpft ab. Die Eltern wissen nicht weiter und wenden sie sich an die Jugendhilfe. Die steckt Torsten mehrmals für Wochen in die Psychiatrie. Doch gründliche Untersuchung oder Therapie erfährt Torsten dort nicht. Er fühlt sich völlig fehl am Platz.

Als sich nichts ändert, beschließt die Jugendhilfe, Torsten Jahnke in das Sonderheim in Werftpfuhl

Das Haus bei Werftpfuhl wurde 1907 als Waisenheim für Mädchen von dem Industriellen Eduard Arnold gestiftet. Von 1964 bis 1990 befand sich hier ein Sonderheim der Jugendhilfe für Kinder, die als verhaltensgestört galten. Bis 1987 gehörte das Heim zum „Kombinat der Sonderheime für Psychodiagnostik und pädagogisch-psychologische Therapie“. Dort wurde nach dem Prinzip der Kollektiverziehung mit einem rigiden Tagesablauf gearbeitet und es wurden häufig Psychopharmaka zur Ruhigstellung verabreicht. 

einzuweisen, eine Einrichtung, in der man auffällige, nicht anpassungsbereite Kinder mit Disziplinierung und Druck umerziehen will.

Mit Strafen und vor allem Kollektivstrafen werden hier die Kinder brutal diszipliniert. Jahnke hält dieses System nicht aus, verweigert sich und versucht zu fliehen. Wegen der Fluchtversuche wird er in den Jugendwerkhof

Jugendwerkhöfe waren Spezialheime der DDR-Jugendhilfe für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die als schwererziehbar galten. Sie sollten durch Arbeits- und Kollektiverziehung sowie ideologische Beeinflussung zu sogenannten sozialistischen Persönlichkeiten umerzogen werden.

Rühn verlegt. Überraschenderweise ist das aber eine echte Verbesserung der Bedingungen gegenüber Werftpfuhl

Das Haus bei Werftpfuhl wurde 1907 als Waisenheim für Mädchen von dem Industriellen Eduard Arnold gestiftet. Von 1964 bis 1990 befand sich hier ein Sonderheim der Jugendhilfe für Kinder, die als verhaltensgestört galten. Bis 1987 gehörte das Heim zum „Kombinat der Sonderheime für Psychodiagnostik und pädagogisch-psychologische Therapie“. Dort wurde nach dem Prinzip der Kollektiverziehung mit einem rigiden Tagesablauf gearbeitet und es wurden häufig Psychopharmaka zur Ruhigstellung verabreicht. 

. Man musste zwar hart arbeiten, aber es gab kleine Freiräume.

Jahnke fügt sich ein. Gern würde er jetzt mehr lernen, eine Berufsausbildung machen, wie es die Gleichaltrigen draußen tun, während er im Jugendwerkhof

Jugendwerkhöfe waren Spezialheime der DDR-Jugendhilfe für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die als schwererziehbar galten. Sie sollten durch Arbeits- und Kollektiverziehung sowie ideologische Beeinflussung zu sogenannten sozialistischen Persönlichkeiten umerzogen werden.

sitzt. Doch das wird ihm verwehrt. So beginnt Jahnke sein Berufsleben ohne Berufsausbildung und will nur noch weg aus der DDR

Die Deutsche Demokratische Republik wurde am 7. Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. Sie hatte den Charakter einer kommunistischen Diktatur nach sowjetischem Vorbild.

. Nach zwei gescheiterten Fluchtversuchen wird er 1981 von der Bundesrepublik

Die Bundesrepublik Deutschland wurde 1949 auf dem Gebiet des von den West-Alliierten (USA, Großbritannien, Frankreich) nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besetzten Teils Deutschlands gegründet. Das Saarland kam nach einer Volksabstimmung im Jahr 1956 dazu. Staatsform ist die parlamentarische Demokratie.

freigekauft.